Je älter ich werde desto mehr habe ich das Gefühl, dass die Zeitspirale von Jahr zu Jahr schneller dreht. Wie sieht das bei Ihnen aus? Oder bin ich gar die Einzige, die das Gefühl hat, dass wir immer schneller arbeiten, konsumieren, ja sogar essen? Einerseits will jeder von uns mit diesem Tempo mithalten, andererseits erlauben wir uns kaum mehr Inne zu halten, das Lebenstempo zu reduzieren und die vorbeiziehenden Stunden intensiver zu erleben. Wo bleibt da die Zeit zum Geniessen und Verweilen? Oder ist dies eventuell inzwischen altmodisch geworden? Der Alltag geht mit gefühlter Lichtgeschwindigkeit an uns vorbei und ehe wir es realisieren, ist das Jahr schon wieder um.
Auch die Art und Weise zu Reisen hat sich in den letzten zwanzig Jahren extrem verändert. Alles muss im hier und jetzt passieren. Die jüngere Generation plant nicht mehr, wie wir, Monate voraus eine Reise pro Jahr. Die jungen Leute von heute wollen mindestens einmal im Monat ins Ausland fliegen – so ganz auf die Schnelle. Spontane Kurztrips – dürfen auch schon mal mehr als nur 24 Stunden dauern. Die Asiaten machen es uns vor. Sie sind inzwischen Weltmeister im Städtehoppen. Heute Lissabon, morgen Rom, übermorgen Luzern und auf dem Nachhauseweg noch schnell in Paris vorbeischauen. Es genügt ja völlig, die bekanntesten Sehenswürdigkeiten eines Ortes mittels Smartphone schnell via Facebook oder Instagram den Daheimgebliebenen zu übermitteln.
Oh du arme Menschheit. Ist das unsere Zukunft? Alles sehr oberflächlich und im Schnelldurchlauf konsumieren? Dabei sind doch Themen wie: slowgrow, slowfood und slowmobile absolut aktuell. Oder gilt dies eventuell nicht für‘s Reisen? Ich bin klar für slowtravel. Okey ich gebe zu, dass ein Kurztrip in eine Weltstadt cool sein kann, versuche aber zumindest den Anspruch an mich selber zu haben, im Vorfeld mich mit meiner Reisedestination vertieft auseinander zu setzen. Denn jeder Ort auf dieser Welt erzählt eine Geschichte und die deren Bewohnern. Und ohne diese Geschichten zu kennen, habe ich auf meinem Kurztrip ja nicht wirklich dazu gelernt.
Von mir zwei slowtravel Tipps für die Schweiz:
Eine luxuriöse Übernachtung direkt am schönen Neuenburgersee
Das Hotel Palafitte wurde extra aus Anlass zur Schweizerischen Landesausstellung 2002 erstellt. Einige Hotelzimmer wurden direkt in den Neuenburgersee auf Pfählen gebaut. Das Luxushotel enthält viele Komponente die Zeitspirale etwas zu verlangsamen.
Tagesausflug mit Schifffahrt und feinem Mittagessen am Vierwaldstättersee
Das Lebenstempo etwas zurücknehmen und auf einem Kursschiff auf dem Vierwaldstättersee die schöne Landschaft vorbeiziehen lassen. In ca. 1 1/2 Stunden von Luzern nach Küssnacht am Rigi fahren und im Hotel Seehof, direkt am See ein feines Menü, hoffentlich zu zweit, geniessen. Rückfahrt mit der Bahn ab Bahnhof Küssnacht am Rigi, erreichbar mit dem Postauto ab Hauptplatz oder ca. 20 Minuten Fussweg ab Hotel Seehof.
www.lakelucerne.ch/fahrplan-preise/fahrplan
www.hotel-restaurant-seehof.ch
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